Beschreibung |
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Marktstudien zufolge erzielen wissenschaftliche Verlage derzeit weltweit Umsätze mit wissenschaftlichen Zeitschriften in einer Größenordnung von etwa 7,6 Milliarden Euro jährlich. Dieses Geld stammt zum überwiegenden Teil aus den Budgets öffentlich finanzierter wissenschaftlicher Bibliotheken, die über Subskriptions- und Lizenzverträge Zugänge und Leserechte erwerben. Seit über einem Jahrzehnt fordert die Open-Access-Bewegung, in der sich auch die Max-Planck-Gesellschaft federführend engagiert, dass der Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen unmittelbar kostenfrei für alle Interessierten im Internet möglich sein soll. Zahlreiche Verlage folgen bereits diesem Modell des freien Zuganges, jedoch liegt ihr Marktanteil erst bei etwa 13% aller jährlich publizierten Artikel.
Die wirtschaftliche Tragfähigkeit stellen Open-Access-Verlage indes über Publikationsgebühren her: Nicht der Leser, sondern die Publizierenden zahlen für die Veröffentlichung. Eine von der Max Planck Digital Library vorgelegte Studie, die in dieser Veranstaltung vorgestellt wird, stellt die Frage, ob die bisher eingesetzten Subskriptions-Budgets ausreichen würden, um Open-Access-Publikationsgebühren zu finanzieren und somit eine flächendeckende Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens herbeizuführen. Das Papier mit dem Titel „Disrupting the subscription journal’s business model for the necessary large-scale transformation to open access“ (http://dx.doi.org/10.17617/1.3) kommt zu dem Ergebnis, dass diese Umstellung ohne Mehrkosten tatsächlich möglich wäre.
Der Referent Dr. Ralf Schimmer ist Bereichsleiter an der MPDL
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