Beschreibung |
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In ethologischen Museen wie dem Museum Fünf Kontinente werden als Erbe der Menschheit Ojekte aus der ganzen Welt, aus sehr unterschiedlichen Materialien und in ganz verschiedenen Größen bewahrt: Im Falle Ozeaniens beispielsweise vom Fingerring aus Kokosschale bis zu einem achtzehn Meter langen Rindenbaststoff aus der Innenrinde des Papiermaulbeerbaums. Dies stellt besondere Anforderungen an die Magazinierung und restaura-torische Betreuung, an die Systematisierung und Dokumentation deer Objekte. Hinzu kommen kulturelle Regeln mancher Herkunftsgesellschaften zum Umgang mit bestimmten Objekten, denen aus Respekt bei der Bewahrung in den Depots und der Gewährung von Zugang ebenfalls Rechnung getragen werden sollte.
Die Datengewinnung und Forschung zu Objekten geht über schriftliche Quellen hinaus. Gerade in Ozeanien gab es bis zur christlichen Missionierung keine schriftlichen Überlieferungen: Mündliche Traditionen und indigene Expertise aus den Herkunfsgesellschaften müssen bei er Forschung und anschließenden Dokumentation von Objekten mit einbezogen werden, was ein hohes Maß an reginaler Spezialisierung und entsprechende Kenntnisse außereuroäischer Sprachen und interkulturelle Kompetenz von Kuratoren verlangt.
All diese Aspekte werden in der Führung durch das Ozeanien-Depot vorgestellt.
Die Referentin, Frau Dr. Thode-Arora ist Leiterin der Abteilung Ozeanien und Referentin für Provenienzforschung |